Enterprise Service Bus (ESB), Middleware oder Microservices?
Systemintegration der umfassende How-to-Guide
Eine zentrale Middleware und flexible Microservice müssen kein Widerspruch sein: Mit der X4 BPMS digitalisieren Sie flexibel Ihre Prozesse mit Enterprise Service Bus als auch mit X4 Apps als DevOps Microservices.
Was ist eine Enterprise Service Bus?
Ein Enterprise Service Bus (ESB) ist ein Software-Framework, das die Kommunikation zwischen Anwendungen in einer Unternehmensanwendungslandschaft ermöglicht. Ein ESB ist ein wesentlicher Bestandteil der serviceorientierten Architektur (SOA). Die SOA ist ein über 20 Jahre altes bewährtes Software-Konzept, welches einen Weg definiert, Softwarekomponenten über Service-Schnittstellen wiederverwendbar zu machen.
Durch die Nutzung gemeinsamer Kommunikationsstandards können diese Softwarekomponenten schnell in neue Anwendungen integriert werden, ohne dass jedes Mal eine tiefe Integration durchgeführt werden muss.
Der Einsatz eines ESBs kann die Integration verteilter Services in einer Unternehmensanwendungslandschaft erheblich vereinfachen. Durch die Nutzung des Bus-Konzepts wird sichergestellt, dass alle Komponenten miteinander kommunizieren können, unabhängig von der jeweiligen Plattform oder Technologie.
Was ist eine Middleware?
Der Begriff „Middleware“ ist ein weiter gefasster Begriff, der sich auf jede Art von Software bezieht, die als Bindeglied zwischen Anwendungen und Diensten dient. Ein Enterprise Service Bus (ESB) ist eine spezifische Art von Middleware, die als Integrationsplattform für Unternehmensanwendungen dient.
Eine Middleware ist eine „Schicht“ von Software, die als Vermittler zwischen Anwendungen und Diensten dient, um sicherzustellen, dass sie miteinander kommunizieren und Daten austauschen können. Es handelt sich dabei um eine Art von Middleware-System, das als Bindeglied zwischen verschiedenen Teilen einer Anwendung oder eines Systems funktioniert.
Eine Middleware-Software verfügt über eine gemeinsame Schnittstelle, über die Anwendungen miteinander kommunizieren können, unabhängig davon, welche Programmiersprachen oder Plattformen sie verwenden. Dies ermöglicht es Anwendungen, miteinander zu arbeiten, ohne dass sie direkt miteinander verbunden sein müssen.
Middleware wird oft verwendet, um Integrationsprobleme zu lösen, die durch den Einsatz unterschiedlicher Anwendungen und Dienste entstehen können. Es verbessert auch die Leistung und Skalierbarkeit, indem es die Last auf mehrere Server verteilt und sicherstellt, dass Anwendungen zuverlässig und robust arbeiten, auch wenn ein Teil des Systems ausfällt.
Was sind die Unterschiede von einer Middleware / ESB zu Microservices?
Ein ESB bietet als Middleware eine einfache Möglichkeit, verschiedene Systeme, darunter auch traditionelle Systeme, und Anwendungen miteinander zu verbinden. Die Middleware reduziert die Komplexität der Unternehmensarchitektur, die viele Systeme und Anwendungen verwalten muss.
Im Vergleich dazu ist die Microservices-Architektur ein Architekturstil, der in den letzten Jahren an Popularität gewonnen hat, da er Skalierbarkeit, Agilität und Flexibilität bietet. Es ermöglicht auch schnelle Änderungen, ohne den Rest des Systems zu beeinträchtigen. Microservices sind ein Ansatz in der Softwareentwicklung, bei dem Software aus kleinen unabhängigen Services besteht, die über definierte APIs kommunizieren.
Ein ESB eignet sich eher für Unternehmen mit komplexen Integrationsanforderungen, während Microservices besser für Organisationen mit agileren Anforderungen geeignet sind. In der Realität setzen viele Unternehmen beide Konzepte gleichzeitig um. Denn beide Konzepte lassen sich verbinden, indem man für zentrale Services oder zentralen Datenaustausch eine klassische Enterprise Service Bus-Struktur wählt und dezentrale Services sich als DevOps unabhängig von dem zentralen ESB mit eigenen APIs entwickeln können.
Was sind die Vorteile und Nachteile eines Enterprise Service Bus?
- Verringerung der Integrationskomplexität, indem Anwendungen und Dienste einfach miteinander verbunden werden können.
- Verbesserung der Leistung und Skalierbarkeit durch die Verteilung der Last auf mehrere Server.
- Verringerung der Kosten, da ein ESB die Notwendigkeit verringert, für jede Anwendung eine individuelle Integrationslösung bereitzustellen.
- Möglicherweise höhere Kosten im Vergleich zu anderen Integrationslösungen
- Lernkurve, da das Verständnis und die Verwendung eines ESBs eine gewisse Einarbeitung erfordern kann.
- Abhängigkeit von einer zentralen Infrastruktur
Was sind die Vorteile und Nachteile von Microservices?
- Flexibilität: Microservices ermöglichen es, einzelne Teile einer Anwendung schnell und einfach zu ändern oder zu aktualisieren, ohne die gesamte Anwendung zu beeinträchtigen.
- Fehlertoleranz: Microservices können isoliert Fehler aufweisen, ohne dass dies die Funktionalität der gesamten Anwendung beeinträchtigt.
- Integration: Microservices ermöglichen eine einfache Integration neuer Technologien und Dienste.
- Komplexität: Die Verwaltung und Überwachung von vielen kleinen Diensten kann komplexer sein als die Verwaltung einer monolithischen Anwendung.
- Integrationskomplexität: Die Kommunikation zwischen Microservices erfordert eine gut geplante Integrationsstrategie.
- Entwicklungskosten: Die Entwicklung von Microservices kann kostspieliger sein, da jeder Dienst eine eigene Entwicklung, Verwaltung und Überwachung erfordert.
- Überwachung und Fehlersuche: Fehler in Microservices können schwieriger zu identifizieren und zu beheben sein, da sie sich über viele unabhängige Dienste erstrecken können.
Was bietet der X4 ESB?
Der in der X4 BPMS enthaltene Enterprise Service Bus mit über 200 Adaptern integriert Ihre IT-Systeme und verarbeitet sowie validiert beliebige Daten. Mit X4 BPMS modellieren Sie technische Prozesse ohne Programmierung, transformieren Ihre Datenstrukturen grafisch und stellen in kürzester Zeit Services bereit.
ESB-Designer: Technische Prozesse modellieren und umsetzen
Im ESB Designer lassen sich per Drag & Drop relevante Prozesse-Bausteine, Adapter und Mappings aus der Palette einfügen und anschließend grafisch parametrieren.
Jeder Baustein entspricht einem Arbeitsschritt, der auf dem X4 ESB Server ausgeführt wird und entweder XML erzeugt oder verarbeitet. Der Ablauf ist somit direkt übersichtlich dokumentiert. So setzen Sie zum Beispiel ETL-Prozesse in kürzester Zeit um.
Zentrales Webservice Management
Stellen Sie modellierte technische Prozesse in kürzester Zeit via HTTP(S) bereit – als ReSTful Webservice oder als SOAP Webservice. In der zentralen Webservice-Verwaltung im X4 ESB Designer definieren Sie Ihre Service-orientierte Architektur grafisch und per Drag & Drop – inklusive aller relevanten Sicherheitseinstellungen.
Eine einheitliche Schnittstelle für alle Services
Mit der zentralen Schnittstelle X4 Webservices als Bestandteil des X4 ESB Servers lassen sich sämtliche relevanten Back-end Services oder Microservices flexibel und sicher bereitstellen. Für das Webservice Deployment wird HTTP(S) als Standard-Protokoll verwendet. Alle gängigen Service-Typen – ob ReSTful-Webservices oder SOAP-Webservices – lassen sich mit dem Webservice Configuration Editor im X4 ESB Designer grafisch verwalten und per Drag & Drop mit technischen Prozessen verknüpfen. So gelingen Ihnen jegliche Schnittstellen wie EDI ohne Programmierung!
Process Engine zur hochperformanten Prozessausführung
Modellierte Geschäftsprozesse sind Services, die auf dem X4 ESB Server direkt ausgeführt werden können. Die X4 Process Engine interpretiert jeden Einzelschritt – etwa Datenkonvertierungen, Aufrufe von Drittsystemen über X4 Adapter oder Mappings via XSL – und führt diese hochperformant aus.
Adapter: Grafisch konfigurieren statt programmieren
Fügen Sie neue Schnittstellen, Konvertierungs- oder Verarbeitungsschritte einfach als X4 Adapter per Drag & Drop in das Prozessmodell ein und erweitern damit Ihre X4-Prozesse im Handumdrehen. X4 Adapter lassen sich im grafischen Adapter-Editor des X4 Designers komfortabel konfigurieren, beispielsweise um Verbindungsoptionen oder das ausgegebene Datenformat zu bestimmen. Der Funktionsumfang des X4 ESB lässt sich mit dem X4 Adapter Development Kit (ADK) in kürzester Zeit um individuelle Funktionen erweitern. Beim X4 ADK handelt es sich um ein standardisiertes Verfahren in Kombination mit einem Eclipse-Projekt.
Mit X4 Apps DevOps Projekte effizient umsetzen
X4 Apps stellen digitale Lösungen noch schneller bereit und vereinfachen das Deployment von Prozessen in einer X4-Laufzeitumgebung sowie den Aufbau von DevOps-Pipelines. Dazu fassen X4 Apps zusammengehörende X4-Projekte zu einer X4 App zusammen. Die darin enthaltenen Prozesse und Services lassen sich als kleines, leicht deploybares Paket als einzelne Artefakte auf einem X4 Server oder künftig auch als Microservice in verschiedenen Laufzeitumgebungen automatisch bereitstellen.
Mit X4 Apps wird gewährleistet, dass Projekte durch Struktur und Wiederverwendung noch effizienter werden und Anwender stets den Überblick behalten. Darüber hinaus wurde die Container-Virtualisierung bei der X4 BPMS weiterentwickelt und der Einsatz in Docker-Containern erleichtert.
Jetzt Low Code Digitalisierung starten!
Die Low-Code-Digitalisierungsplattform vereinfacht die Digitalisierung in Unternehmen aller Branchen mit BPM, Low Code und DevOps- Lösungen. Bereits über 300 Unternehmen beschleunigen ihre digitale Transformation, indem sie mit der Low-Code-Plattform X4 BPMS zentral und ohne Programmieren Geschäftsprozesse digitalisieren und automatisieren.